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2. Interview mit Bob Young (2.1.2005)

(Fragen durch viele Fans hauptsächlich vom Message Board – Danke an Günter Röder für den Kontakt zu Bob Young)

1.: Sprechen wir über die Aufnahme-Sessions der QUO-Alben in der Vergangenheit. Offensichtlich wurden mehr Songs eingespielt, als schließlich auf den Alben herausgegeben wurden. Stimmst Du zu und werden diese überhaupt mal freigegeben ? Und kannst Du uns mehr zu dem Song "Didn’t have to lie" sagen, aus den Whatever you want Sessions? (Dave Oxley erwähnte es in seinem Buch "Rockers Rollin")
Bob Young: Es gab nicht viele zusätzliche Songs, die aufgenommen wurden bei den Plattenaufnahmen. Selbstverständlich gab es unterschiedliche Takes jedes Songs, die nie vorher gehört worden sind. Ich bin sicher, daß alle ' Extra' aufgenommene Songs schließlich in irgendeiner Form freigegeben werden oder anders gesagt, mehr für das allgemeine Interesse am Material „unheardQuo“ (wenn diese Aufnahmen gefunden werden können...), Ich habe keine Erinnerung mehr an den Song ' Didn’t have to lie '. Ich muß Francis bitten, um mir das wieder in Erinnerung zu rufen….

2.: Gibt es irgendeine Möglichkeit eines Status Quo-Konzerts mit Bob Young auf der Bühne?
Bob Young: Man soll nie nie Sagen. Möglicherweise nächstes Jahr während der 40. Jubiläums-Tour könnte sie mich auf die Bühne lassen für einen kurzen Auftritt während des ‚ Roadhouse Blues'. Wer.... weiß

3.: Würde es nicht toll sein, wenn Bob die Aufgabe hätte, die Live-DVD-Kompilation von QUO’s Geschichte zusammenfügen könnte - man könnte mit den späten sechziger Jahren / frühen siebziger Jahre live Fernsehauftritten beginnen wie z.b. Marquee Club Ende 72/Anfang 73 , Empire Pool N.Y.E. 1975, Stafford Bingley Hall 1977? (Anmerkung: NYE Silvesternacht spielte Quo im Empire Pool)
Bob Young: Das ist durchaus eine gute Idee. Eine gesamte „Live“ DVD könnte interessant sein, also mit allen verfügbaren Live-Aufnahmen. Ich werde es Simon Porter sagen. Wie ihr wisst, hat die „XS all areas ' DVD sehr grossen Erfolg gehabt und das hat außerordentlich gut getan. Es ist auf Platz 2 in den DVD-Charts geschossen gleich hinter Oasis und vor Robbie Williams, Guns n’ Roses, Led Zeppelin und die Eagles.

4.: Sind Sie in Verbindung mit Alan Lancaster und John Coghlan? Und wie steht es um eine Veröffentlichung von dem ganzem Material, das von Johns Coghlan’s Diesel eingespielt wurde?
Bob Young: Ich hatte mit Alan für über ein Jahr nicht gesprochen. Tatsächlich war das letzte Mal ein kurzes Telefongespräch, das wir Weihnachten 2003 hatten, als meine Frau und ich in Australien und in Neuseeland am Feiertag waren. Mit John bleibe ich für gewöhnlich in Verbindung und er hat einige Mal dieses Jahr angerufen, während seine Biographie bearbeitet wurde. Er rief mich zuerst an, um mich zu fragen, ob ich mich an einige der Sachen mich erinnern könnte, die er in den siebziger Jahre gemacht hat..... Das Buch kam im November heraus und heisst ' Coghlan und Quo ' und wurde von Steve Myatt geschrieben, der auch mit mir und Andy Bown unter anderen sprach. Ich habe es gelesen und es ist ein sehr gutes Buch, ohne negative schlechte Gefühle von John und sehr verschiedene von der neuen Autobiography ' XS all Areas’ von Francis und Ricks. ‚XS..' ist ein wirklich gutes Buch nicht nur für Quo-Fans, auch für jedermann, der an Sachen interessiert ist, die geschehen können, wenn eine Band zusammen für 40 Jahre gewesen ist. Zum „Dieselband“-Album, das in Schweden vor einigen Jahren eingespielt wurde, ich habe es gerade erst mal wieder gespielt und es ist tatsächlich sehr gut, möglicherweise wird es Zeit, das es herausgebracht wird. Ich bin überrascht, das es noch keinen Bootleg davon gibt.

5.: Wie kommt es, daß Du auf dem „Georgia Satellite“-Album "in the Land of Salvation and Sin" dabei bist.?
Bob Young: Die „Satellites“ waren immer grosse Quo-Fans und wir wurden Freunde, als sie erstmals nach England auf Tour vorbeikamen und wir sind über die Jahre in Verbindung über geblieben.

6.: Auf dem neuen Re-Release des „Ma Kelly’s greasy Spoon“- Albums" ist auf Track 19 "Need Your Love" (BBC-Session) ein merkwürdiger Gesang zu hören? Bist es Du, der da singt und wird diese Version, die auf einem mexikanischen E.P. erschienen ist, Dir gutgeschrieben ?
Bob Young: Ja, leider muss ich zugeben, das ich auf diesem Track singe. Ich scheine mich zu erinnern, dass ich als Lead-Sänger sang, während die Band die Backing-Tracks einspielte und das Francis (ich denke, daß er es war) später die richtigen Vocals aufnahm. Irgendwie ist diese Version dann verschwunden und später damnn aufgetaucht. Ich glaube, ich hoffte damals, daß niemand es überhaupt finden würde. Es ist ein „hübsches“ NICHTS. OH...., ich kenne die mexikanische Version gar nicht..

7.: In den verschiedenen Reports und in den Büchern wird oft erklärt, daß in den späten 60’ern die Band jene poppigen Songs spielen mußte, die die Plattenfirma wünschte, aber die Band selbst wollte eine andere Art Musik machen. Eine Musik, die die Band auf den Proben usw. spielte. Offensichtlich gab es Songs oder Live-Songs, die schon viel früher existierten, bevor sie auf einem Album herausgegeben wurden. Z.B. "Caroline" oder auf einem Bootleg 1970 ist eine 32-Minute-Version von "Gotta go home“ zu hören, der schon Teile von „4500 Times" enthielt. Im Dave Oxleys Buch erfuhren wir, daß "Bye bye Johnny" seit Anfang der siebziger Jahre live gespielt wurde, aber seine Album-Veröffentlichung erst im Jahre 1975. Erzähl uns mehr darüber, wie die musikalische Richtung hervortrat und wie sie sich änderte.
Bob Young: Als ' Matchstickmens ' 1968 ein Erfolg, waren die Kleidung und das Auftreten alles Teil des Pakets. Sie waren ein Teil der Pop-Ära und viele Künstler konnten nirgendwo mehr hin, besonders sobald die Erfolge begannen sich zu verflüchtigen. Quo fing die Musik zu schreiben und zu spielen an, die sie am natürlichsten fanden und sie zogen ihre Alltags-Klamotten an, anstatt sich anzukleiden und vorzutäuschen, etwas zu sein, das sie nicht waren. Es war sehr hart zu überleben, aber es schien, daß sie nichts daran hindern könnte, erfolgreich zu werden und glaubwürdig zu bleiben. Der Platten-Wechsel von Pye zu Vertigo war ein wichtiges Stück des Puzzles, ebenso der Wechsel im Managements zu der Zeit. Ich bin glücklich, am rechten Platz zur rechten Zeit gewesen zu sein, als ich die Band in 68' das erste Mal traf und ich bin glücklich, einen Beitrag zu ihrem Fortschritt und zu ihrer Entwicklung beigetragen zu haben .

8.: Es gibt den Song "Gerdundula", der Manston/James gutgeschrieben wird, wie wir aber wissen, das es Du und Francis sind. Dieser Song wurde in Bielefeld/Germany geschrieben und ist aus den Namen Gerd und Ula heraus entstanden, die 2 deutsche Fans waren und es heisst, daß der Song ihnen gewidmet ist. Kannst Du uns mehr über diese zwei Fans sagen, die wohl sehr leidenschaftliche Fans gewesen sein müssen und wie es zu diesem Song kam?
Bob Young: Wir begannen, Gerd und seine reizende Freundin Ula um 1969/70 kennenzulernen, als wir Deutschland für viele Wochen bereisten. Es schien so, dass wir dort immer in sehr kleinen Vereinen und Bars spielten. In England war es schwierig, viele Auftritte zu erhalten, da es schwierig war das alte Pop-Image abzuschütteln. Hingegen das deutsche Publikum kannte nicht so die musikalische Geschichte der Band und sie schienen die sehr rauhe und rohe Musik anzunehmen, die sich entwickelt hatte. Es waren diese scheinbar endlosen Reisen rüber nach Deutschland, die wirklich der Band halfen, um ihre frühere Musik und ihre Live-Auftritte zu verbessern.

9.: Gibt es irgendwelche Pläne Solo-Projekt mit Francis? Möglicherweise nach der Härte von 2005.
Bob Young: Meine Vermutung ist, daß Francis ein Solo-Album 2006 macht, wenn es die Zeit zu lässt. Wir haben ungefähr 50 neue Songs in den letzten paar Jahren geschrieben und nur ungefähr 25% davon sind für Quo-Aufnahmen verwendet worden. Wir haben noch viel mehr begonnen, das wir hoffentlich dieses Jahr beendet haben, also 2006 werden wir eine grosse Auswahl haben, um für Francis Soloalbum auszuwählen.

10.: Irgendwelche Pläne für die Veröffentlichung einer umfassenden „Archiv“-DVD-Box ?
Bob Young: Zur Zeit gibt es keine Pläne, aber ich sind sicher, daß es zukünftig welche geben wird.

11.: Erkläre uns etwas über den Songwriting Ablauf zwischen Dir und Francis. Wer kommt mit was und in welcher Reihenfolge? Welche Instrumente sind beteiligt? Wie zur Hölle schreibt Ihr beiden so gutes Material.
Bob Young: Der Ablauf ist sehr einfach und hat daran hat sich nie wirklich viel geändert. Wir sitzen gerade zusammen in seinem Musikraum. Er spielt Gitarre, während wir neue Ideen ausprobieren oder wir schreiben an alten Sachen, für die wir lange keine Zeit hatten. Wir nehmen die Songs auf einen alten Kassettenrekorder auf und bestimmte Dinge fangen an zu funktionieren und andere wiederum, die heben wir für später auf. Manchmal sind es auch nur gute Ideen für Texte, die wir dann in eigene Textbücher schreiben. . Wenn wir denken, daß wir genügende guten Sachen haben, dann gehen wir mit Francis Sohn Nicholas in das Aufnahmestudio im Haus von Francis. Nicholas fungiert dann als Ingenieur und Baßspieler, während wir die neuen Demos aufnehmen. Wenn wir die Backing-Tracks haben beenden wir normalerweise die Texte und wir haben dann meist das endgültig Format zu den Songs. Von eingen Songs glauben wir, dass sie für Quo recht sein könnten und andere für Francis Solo- Album oder für Cover mit anderen Künstlern.

12.: Wieviel Einfluss hast Du auf die Remastered CDs? Und hören wir überhaupt die volle der damaligen Rossi/Young Demos?
Bob Young: Ich überlasse das Remastern den Experten. Möglicherweise werden ich und Francis in ein paar Jahren entscheiden, die Demos auf CD zu veröffentlichen, sodass wir uns dann auf diese Weise freuen, sie damals aufgenommen zu haben. Ziemlich roh und ziemlich grundlegend eben. Einige davon erinnern mich sehr an den Sound des „Ma Kelly“-Albums .

13.: Was meinst Du ist der beste Song, den Du überhaupt für Quo (mit)-geschrieben hast? (und denkst Du, das Bernie Frost genauso gut ist wie Du?),
Bob Young: Bester Song ist schwierig zu sagen, denn an viele habe ich bestimmte Erinnerungen. Zum Beispiel ' Down Down ', die erste Nr. 1. ' Caroline ', das wir im Urlaub 1970 geschrieben haben. ' NaNaNa ' so einfach und grundlegend. 'Never say never ' sehr Quo-mässig und eins der neuen Songs Francis und mir, nachdem wir wieder seit 4 Jahren zusammen schreiben. Von den Songs, die ich mit Rick schrieb, sind ' Mystery Song' und 'Living on an island ' meine Lieblingssongs. Es ist unmöglich für mich, den besten co-geschriebenen Quo-Song auszuwählen. Bernie und ich haben sehr unterschiedliche Schreibweisen. Er und Francis schrieben einige ausgezeichnete Songs.

14.: Was sind Deine Pläne für Relish, die irische Band, die Du für Deine Management-Firma unter Vertrag hast?
Bob Young Tatsächlich manage ich 2 irische Bands mit, Relish (www.relishmusic.com) und Leya (www.leya.co.uk). Und beide sind von Belfast. Relish sind im Studio, um ihr drittes Album einzuspielen und Leya nehmen z.Z. ihr erstes Album auf. Sie sind beide musikalisch ziemlich unterschiedlich, haben aber ausgezeichnete Songs und große Live-Auftritte. Sie werden nach dem Sommer auf Tournee gehen, sobald die Alben beendet und veröffentlicht sind.

15.: Gibt es einen Plan, das ganzes Material, das Dü in all den Jahren von Quo angesammelt hast, wie z.B. Pässe, Waren, unveröffentlichte Fotos, Verträge, ‚Sammler-Sachen usw..
Bob Young: Ja, ich habe vor kurzem mit Simon Porter gesprochen und Francis und Rick und wir hoffen, ein Buch wie dieses, bereits vor Ende 2005 zu haben.