-> 2.Bob Young Interview (2.1.2005)
Interview mit Bob Young (1.4.2003)
(Fragen von Jürgen Adametz, Danke an G.Röder ohne ihn hätte das Interview nicht geklappt.)
-> 3.Bob Young Interview (3.1.2006)
-> Bob Young Biografie
Bob Young war jahrelang bei Status Quo als Tourmanager und er schrieb einige der grössten Hits. Nach vielen Jahren schrieb er wieder zusammen mit Francis Rossi, aus diesem Grunde auch die Idee zu diesem Interview.
1. Nach vielen Jahren hast Du mit Francis zusammen wieder Songs
geschrieben? Heraus kamen Songs, die an die alten Zeiten der 70er erinnern.
Kannst Du uns schildern wie es dazu kam und ob es Eure Absicht war gleich
etwas zu schreiben, dass sagen wir "back to the roots" ist, also mehr
bluesige, rockige Songs?
2. Du warst ja lange Zeit nicht im QUO-Lager dabei, hast aber
sicherlich den Werdegang von QUO mit verfolgt. Wie würdest Du das "Heavy
Traffic"-Album einstufen?
3. Können wir nun auf eine weitere Zusammenarbeit von Rossi/Young
hoffen mit weiteren Songs?
4. Bob, Du bist schon lange im Musik-Business tätig und hast wirklich
sehr viel gemacht. Du warst lange bei Quo als "Hans-Dampf-in-allen-Gassen",
hast Bücher geschrieben, Cartoons gezeichnet, eigene Sachen gemacht etc.
etc. Was würdest Du als Meilensteine Deiner Karriere bezeichnen? Was waren
die Highlights und evtl. Tiefpunkte?
5. Bob, Du bist auch immer wieder ein gefragter Mann, wenn es um
QUO-Memorablia geht. Man sagt, Du hast einen unschätzbaren Fundus an
Quo-Sachen zuhause. Da gibt es doch bestimmt noch einige "Schätze/Perlen",
die sich z.B. für eine Anthologie eignen würden? Alte Live-Aufnahmen z.B. Es
wäre doch interessant so was zu veröffentlichen. Wie denkst Du da drüber?
6. Gibt es bei Dir auch noch andere eigene Pläne/Projekte? Du hast viel
mit Micky Moody gemacht, gibt es da mal was Neues?
Bob Young: Als Francis mich anrief und mir vorschlug wieder etwas zusammen zu schreiben
brauchte ich nicht lange zu überlegen und war damit einverstanden, dass es
Spass machen würde gemeinsam etwas zu machen. Wir sind immer Freunde
geblieben, aber unsere Wege führten in all den Jahren in verschiedene
Richtungen. So kamen wir zusammen und haben die ersten Wochen tatsächlich
nur mal miteinander gesprochen. Ich glaube, da war soviel aufzuarbeiten und
wir wollten nicht gleich mit Gewalt ans Songschreiben gehen. Nach endlos
vielen Tassen Tee starteten wir ohne aber einen bestimmten Fixpunkt zu
haben. Was dabei herauskam, war total entspannt und natürlich und danach
haben wir uns immer wieder getroffen so oft wir nur konnten. Oft haben wir
gar nichts geschrieben, einfach mal so. Wir schrieben so wie wir es immer
getan hatten, manchmal spielte Francis Gitarre und ich schlug ein paar Ideen
vor oder einer von uns kam mit einem Text, auf dem man dann aufbauen konnte.
Manchmal haben wir am Telefon über Ideen gesprochen und oft wenn Francis auf
Tour war, rief er mich an und spielte mir übers Telefon einen Riff oder eine
Idee vor und ich nahm es dann mit einem kleinen Mini-Recorder auf. Es schien
für uns zu funktionieren. Gelegentlich kamen wir dann in Francis eigenem
Studio in seinem Haus zusammen und stellten ein paar Tracks zusammen mit
einer Drum Machine, Nick Rossi am Bass und Francis an den Gitarren, Gesang
und Keyboard. Diese Demos sind wirklich ziemlich roh und etwas Besonderes
and scheinen auf natürliche Weise den früheren Quo-Stil und Sound zu
beinhalten.
Bob Young: Ich persönlich mag es sehr, so wie es die Band mag, die Plattenfirma und
dankenswerter Weise viele der alten Fans genauso wie die neuen Fans.
Bob Young: Wir stellten fest, dass wir innerhalb einiger Monate fast 30 neue Songs
geschrieben und aufgenommen haben. Es hat uns tatsächlich ziemlich
überrascht, dass wir soviel gemacht hatten ohne dass es uns besonders viel
Mühe bereitet hätte. An einigen dieser Songs sind wir noch am ändern,
während wir weitermachen zusammen neue Ideen zu entwickeln. Ja, man kann
zukünftig definitiv weitere Rossi/Young Songs erwarten. Ich denke, wir
werden anfangen einige unserer Songs an andere Künstler für Plattenaufnahmen
zu geben. Das ist etwas, was wir schon vor vielen Jahren machen wollten.
Vielleicht ist es jetzt die richtige Zeit dafür. Und wer weiss, vielleicht
möchte Francis in ein paar Jahren aus unseren Songs ein Solo-Album machen.
Das wäre bestimmt ein Spass.
Bob Young: Ich bin darüber sehr glücklich mein Leben für so viele Jahre im
Musik-Geschäft verbracht zu haben. Es ist schwer Highlights zu nennen, aber
als erstes natürlich das Treffen mit QUO in 1968. Danach dann dabei zu sein,
als es der Band nicht so gut ging und letztlich mit dem weltweiten Erfolg.
Das Songschreiben mit Francis und diese zufälligen Stücke mit Rick wie z.b.
"Mystery Song" und "Living on an island" und andere Songs mit der Band.
Es freut mich ganz besonders, dass meine 3 Kinder alle ihren Weg im
Musik-Geschäft machen. Jamie reist um die ganze Welt als Tour Manager von
Groove Armada und anderen Künstlern. Kirstie macht sich grossartig im
Marketing und Promotionsbereich von Warner Records und Sam ist ein
Tennistrainer, aber er schreibt und nimmt auch einige grossartige Songs auf,
was er eigentlich gerne hauptberuflich machen würde. Ich scheine wohl in so
vielen verschiedenen Dingen eingebunden gewesen zu sein, dass es zuviel Zeit
kosten würde, um diese hier alle aufzulisten.. Ob es jetzt Bücher waren, TV
Dokumentationen, Arbeiten mit Micky Moody, Management, Tourneen und andere
Dinge, ich habe immer versucht nur Dinge zu machen, die ich herausfordernd
fand und die mir Spass bereiten würden. Wie schon gesagt bin ich sehr
glücklich und besonders darüber, dass ich in dieser Zeit so viele gute
Freunde gefunden haben.
Bob Young: Ja, es würde sehr gut sein eine endgültige QUO Anthology zusammenzustellen
und ich denke das wird es auch mal geben. Und in der Tat ich habe ganz
sicher noch ein paar "Perlen" im Regal stehen.
Bob Young: Die letzten paar Jahre habe ich unglaublich viel mit einem guten Freund,
Marc Marot, in der neuen Künstler-Management Firma "Terra" gearbeitet. Dort
kümmern wir uns, neben anderen, um ex-Verve Frontmann Richard Ashcroft, den
in der Welt führenden DJ Paul Oakenfold und um ein fantastisches neues Duo
Lemon Jelly. Die Firma ist dabei sich im Publishing Bereich zu erweitern
und dazu noch ein neues Platten-Label. In den letzten beiden Jahren haben
Micky Moody und ich recht wenig zusammen gemacht, aber wir sind auf einer
Wellenlänge und ich bin sicher, dass, wenn es die Zeit erlaub, wir beide
etwas gemeinsam auf die Beine stellen werden. Ich werde immer weitermachen
und nehme es wie es kommt. (einschliesslich mehr Tee mit Francis....)
Cheers Bob