Pressebericht - Weilburg 22.06.2005

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Unheimliche Begegnung der Rock-Dinosaurier Von Walter Fischer

«Jethro Tull» und «Status Quo» rockten das Festzelt auf dem Hessentag in Weilburg.

Die Kombination ist schon etwas merkwürdig: «Jethro Tull», eine der intelligentesten britischen Bands mit anspruchsvollen Texten und vertrackten Rhythmen, spielen zusammen mit «Status Quo», einer Rockband der eher simpel gestrickten Art, deren Musik durch einen stampfenden Beat gekennzeichnet ist und bei der die Texte nicht so wichtig sind. Das Konzert auf dem Hessentag in Weilburg ist restlos ausverkauft. 5000 Menschen stehen dicht gedrängt in dem Festzelt, das an diesem Abend einer Sauna gleichkommt. Bei den Fans fließt das Bier in Strömen, bei den Musikern fließt vorwiegend der Schweiß. Welches Auto ist das richtige für mich? Ihre Zeitung liefert Ihnen online eine Auswahl nach Marken und Typen. Lesen Sie Testberichte, Vorstellungen und suchen Sie selbst den Wagen aus, der zu Ihnen passt. Hier klicken! «Jethro Tull», 1967 in London gegründet, stehen pünktlich um halb acht auf der Bühne, und bereits bei den ersten Tönen steigt die Stimmung im Zelt merklich. Die Wurzeln der Band liegen im Blues, doch hat Ian Anderson, nach wie vor der Kopf von «Jethro Tull», immer auf die klassische und folkloristische Tradition zurückgegriffen, wenn es um musikalische oder textliche Inspiration ging. Mit «Bourée», aus der E-Moll-Suite von Johann Sebastian Bach, ist Anderson in der Rockmusik die wohl berühmteste Adaption eines klassischen Musiktitels gelungen, und das Stück ist unverzichtbarer Bestandteil jedes «Jethro-Tull»-Konzerts. Auch das Klassiker-Album «Aqualung» steuert einen großen Teil zum Live-Repertoire bei. «Hymn», «My God» und «Aqualung» gehören ebenso zum Programm wie «Locomotive Breath», die klassische Zugabe.

«Status Quo» beginnen ihre Show um kurz vor zehn. Ebenfalls 1967 in London gegründet, hatte die Band zunächst einige schöne und harmlose Pophits, bevor sie sich dann 1970 dem schnörkellosen Boogie-Rock verschrieb. Diesen Kurs hat sie seither nicht mehr verlassen, musikalische Experimente gehören nicht zu einer Band, deren Name ihr Programm beschreibt. Der Heavy-Boogie-Marathon beginnt mit dem frühen Hit «Caroline» und setzt sich fort mit Songs, die nahtlos ineinander übergehen. Die Grundkonstante eines «Status-Quo»-Konzerts ist der durchgängige Rhythmus; musikalische Abwechslung ist ein Fremdwort. Auch in Weilburg unterstreichen «Status Quo» ihren Ruf als exzellente Live-Band. Die Musik ist einfach, effektiv und fröhlich – und gute Stimmung garantiert.