Pressebericht Tuttlingen 23.03.2003

copyright Schwarzwälder Bote

Tuttlingen wird zur Rock n' Roll City

Status Quo lassen die neue Stadthalle beben / Auch nach 30 Jahren noch Spielfreude pur

Tuttlingen. Die knapp 2000 Besucher in der ausverkauften Stadthalle dürften diesen Abend so schnell nicht vergessen. Nicht nur, dass er im Gehörgang nachsurrte, sondern weil "Status Quo" eine mega-heiße Rockparty präsentierten.

Kurz nach 21 Uhr ist der Moment gekommen, auf den die Besucher in der Stadthalle schon lange gewartet haben: Ein monumentales Intro kündigt die unverwüstlichen Rockveteranen an, die gleich mit dem ersten Song "Caroline" mächtig durchstarten. Daran sollte sich in den nächsten knapp zwei Stunden nichts, aber auch gar nichts ändern.

Parfitt und Rossi

Seit fast vier Jahrzehnten stehen Francis Rossi und Rick Parfitt, die beiden letzten verbliebenen Gründungsmitglieder, auf den Bühnen dieser Welt. Parfitt und Rossi machen noch manch jungem Musiker gehörig etwas vor Wo andere schon längst über Burn-out-Syndrom und ähnliche Wehwehchen klagen, machen die beiden Mitfünfziger noch manch jungem Musiker gehörig etwas vor. Sie präsentieren sich erstaunlich frisch, voller Kraft und scheinbar unbändiger Spielfreude, die vom ersten Akkord sofort auf die Menge überspringt und den Abend zu einer ausgelassenen Party werden lässt. Die "Status Quo"-Songs gehen direkt durch den Gehörgang in die Beine, ins Blut. Zeit zum Ausruhen gönnt die Band weder sich, noch den Fans. Schlag auf Schlag präsentieren die fünf Engländer viele ihrer Ohrwürmer und Rockkracher wie beispielsweise "The Wanderer", Down Down", "Whatever you want", "Roll over lay down".

Auf "In the Army now" müssen die Fans an diesem Abend verzichten

Nur auf ihren größten Hit müssen die Fans verzichten: Auf "In the Army now" verzichtet die Band aufgrund der aktuellen Ereignisse. "Status Quo" bleiben sich treu, in jeder Beziehung. Nicht nur, dass ihr Sound bereits seit über 30 Jahren quasi unverändert aus den Boxen kommt, auch bei ihren Liveauftritten verzichten sie auf modernen Schnickschnack und plumpe Effekthascherei - Rock'n'Roll pur eben, ehrlich und in keinster Weise klinisch rein. So wie am Sonntagabend will man "Status Quo" sehen: als schwer schuftende Rock'n'Roller. Die "Quo"-Hymne "Rockin' all over the world" beendet den offiziellen Teil und trifft den Nagel auf den Kopf: Es vergeht kaum ein Monat, in dem die Band nicht auf Tour durch irgend eine Ecke der Welt ist.

Von Arne Hahn