Pressebericht Tuttlingen 09.10.2005
copyright Gränzbote (gehört zur Schwäbischen Zeitung)
STATUS QUO: Und sie rocken immer noch
TUTTLINGEN - Gut 1800 Fans haben in der Tuttlinger Stadthalle mit einer der ältesten britischen Rockbands gefeiert. Auf ihrer "40 Years Yubilee Tour" zeigten die 5 Musiker von Status Quo bei ihrem Konzert, was seit Jahrzehnten den Erfolg der Gruppe ausmacht - handfester Rock 'n' Roll im typischen gitarren-dominierten Sound.
Von unserem Redaktionsmitglied Bettina Fillinger
Die Fans waren zum Teil von weit her - sogar aus der Schweiz - nach Tuttlingen angereist, um mit ihrer Kultband zu feiern. Schon früh hatten die richtigen Anhänger Schlange gestanden, um diese Mega-Party in den ersten Reihen mit zu erleben. Und sie wurden von den britischen Musikern mit einem tollen Konzert belohnt, das nicht nur musikalisch, sondern auch von der Bühnenshow her absolut perfekt inszeniert war. Da merkt man die lange Erfahrung der beiden Frontmänner, Francis Rossi und Rick Parfitt, deren Gitarren-Doppelspiel den unverkennbaren Sound der britischen Rocklegende ausmacht, die seit den 70er Jahren einen Hit nach dem anderen produziert hat.
Und so zeigten die beiden "Urgesteine" Rossi und Parfitt, die seit ihrem Zusammentreffen vor knapp 40 Jahren sicherlich manche Falte mehr und einige Haare weniger haben, direkt von Anfang an, was noch in ihnen steckt: Mit ihren Welterfolgen "Caroline", "Something 'bout you baby" und "Don't waste my time" gingen sie gemeinsam mit ihren Bandmitgliedern John "Rhino" Edwards (Bass), Matthew Letley (Schlagzeug) und dem Multiinstrumentalist Andy Bown (Keyboards, Gitarre, Bass, Mundharmonika) direkt in die Vollen.
Noch ein wenig zurückhaltend klatschten und tanzten die Zuschauer anfangs in der ausverkauften Halle zu den mitreißenden Rhythmen der perfekt aufeinander abgestimmten Musiker mit. Aber immer weniger konnten sie sich dem temperatmentvollen, rockigen Spiel der Musiker entziehen, die ihrem Namen alle Ehre machten und mit sehr viel Spielfreude zeigten, dass sie ihrem Musikstil seit 40 Jahren treu geblieben sind: griffiger, satter Rock 'n' Roll, geprägt vom harmonischen Zusammenspiel des Gitarristen und Frontmanns Francis Rossi und dem Rhythmus-Gitarristen Rick Parfitt. Dieser zeigte sich trotz Bypass-Operation jugendlich und dynamisch und gab neben dem hageren Rossi, der unverkennbaren und immer noch starken Stimme der Band, dem Konzert seine besondere Note.
Mit Beifallsstürmen gedankt
Für Abwechslung in der nahtlos aneinandergereihten Folge von alten und neuen Rock-Hits sorgte die Band mit ihrem alten Hit "Gerdundula" aus dem Jahr 1971, einer wunderbaren Mischung aus Irish-Folk und Rockmusik, bei dem vier Gitarren und Bässe die Klänge von Dudelsack, Geigen und Flöten imitieren. Natürlich durften am Schluss Klassiker wie "Down, Down" oder "Whatever you want" nicht fehlen, darauf hatte das Publikum schliesslich gewartet.
Mit Beifallsstürmen dankte es "seiner" Band. Und diese belohnte die Zuhörer mit einer langen Zugabe. Nach einem Medley aus alten Songs kehrten sie mit dem Beatles-Hit "Rock 'n' Roll Music" und Chuck Berry's "Bye Bye Johnny" zu ihrem muskalischen Ursprung zurück.