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Saarbrücken - Pressebericht / Press cutting 28.06.2002
copyright Saarbrücker Zeitung (SZ) (Stefan Berger)
Unermüdlich sägen die Gitarren.
Erstaunlich frisch: Status Quo und die Wayne Morris Band in der Saarbrücker Congresshalle.
Eine Wand aus Verstärkern und Boxen türmt sich am hinteren Bühnenrand, scheinbar um jeden Augenblick die ersten Gitarrenakkorde ins Publikum zu brüllen. Dieses Konzert wird wohl laut. Auch die Saal-Lautsprecher links und rechts der Bühne haben Ausmaße, um ein mittleres Open-Air zu beschallen. Dieses Konzert wird wohl sehr laut. Irgendwie eine Nummer zu groß für die beschauliche Saarbrücker Congresshalle. Aber Rock ist angesagt, und Rock ist erst gut, wenn er laut ist!
So wie bei Status Quo. Die Band ist mal wieder auf Tour und am Donnerstag hieß es "Rockin' all over Saarbrücken". Es gibt sie noch immer, die Fans von Veteranen-Rock à la Status Quo und Co; Mittvierziger (und aufwärts), die der Band seit Jahren die Treue halten, mit ihr auch schon grau geworden sind. Auf dem Soundtrack ihrer Jugend hat die Jugend Status Quo für immer einen Ehrenplatz.
Die Band um die Sänger und Gitarristen Francis Rossi und Rick Parfitt präsentiert einen Querschnitt aus gut 35 Jahren Status Quo. "Hardcore Status Quo", wie Rossi mehrfach betont. Gerade mal zwei neue Songs finden sich im Set, ansonsten die bewährte Kost von "Down Down" über "Whatever you want" hin zum Finale "Rockin' all over the world" und der Zugabe "In the army now". Verschnaufpausen, Balladen? Fehlanzeige! Gut 100 Minuten lang lässt Status Quo den Rock rollen - gerade, erdig, ehrlich. Matt Letley (Schlagzeug) und John "Rhino" Edwards (Bass) machen mächtig Druck, Andrew Brown hämmert in die Tasten und der graubezopfte Rossi und Zottelkopf Parfitt sägen unermüdlich auf ihren Gitarren. Die Fans nehmen das alles dankbar auf: Mit dem ersten Takt sind die Hände oben. Die Zuschauer sind heiß auf Status Quo, nicht zuletzt dank der Wayne Morris Band.
Die Vorgruppe um den schelmisch-sympathischen Morris erfüllt ihre Aufgabe perfekt und bringt den Saal auf Betriebstemperatur. Da fällt es kaum auf, dass die Congresshalle nur halbvoll ist. Was macht das schon? Die Fans gehen mit ihren Helden auf eine musikalische Zeitreise zurück in ihre Jugend, und Status Quo erlebt ein Publikum, das die Band frenetisch feiert. Übrigens: Die Lautstärke hat sich dann doch in Grenzen gehalten. Die Verstärkerwand im Bühnenhintergrund entpuppte sich nämlich lediglich als Kulisse: Aus den vermeintlichen Lautsprecheröffnungen ließen grellweiße Spots die alten Haudegen des Rock noch einmal im rechten Licht erscheinen.