Kempten - Pressebericht 20.09.2005

copyright Allgäuer Zeitung (Susi Donner)

++ 22.09.2005, Allgäuer Zeitung ++

Und sie hören niemals auf

Status Quo rockten in der Big Box und bescherten jede Menge Spaß

40 Jahre auf der Bühne und die Party ist noch nicht vorbei: "And I like it, I like it, I lalalike it." Yeaha! Status Quo sind seit 40 Jahren auf der Bühne und huldigen immer noch vor allem dem Spaßfaktor. Das Besondere an Quo-Konzerten: Der Besucher weiß genau was passieren wird und hat trotzdem jede Menge Spaß dabei. Das ist Teil der Marke Status Quo. Und so sind sich Fans und Kritiker einig: Die Band hat den Namen der zu ihr passt.
Nach der durchaus hörenswerten Vorband "Morris" fällt der Vorhang und Status Quo, das sind heute Rick Parfitt (Gitarre/Gesang), Francis Rossi (Gitarre/Gesang), John "Rhino" Edwards (Bass/Gesang), Andrew Bown (Keyboards/Gesang) und Matt Letley (Schlagzeug) rocken sofort mit drei Klassikern los: "Caroline", "Something 'bout you baby I like" und "Breaking the Rules". Das Publikum in der Big Box, rund 2000 Leute im Alter zwischen 10 und 70 jubelt. Dann gibt es ein paar Songs aus dem vor wenigen Tagen veröffentlichten neuen Status-Quo-Album "The party ain't over yet", das aber wohl nur die eingefleischten Fans kennen. Auch hier schnörkelloser Boogie-Rock, organische Musik im typischen Status-Quo-Rhythmus. Drei Akkorde und 4/4-Takt - so wie die Fangemeinde es gewohnt ist und es wünscht. Und auch so, wie es ohne Zweifel gut klingt.

Halsbrecherische Gitarrenriffs
Nach dieser Neuzeiteinlage geht es dann wieder mit guten alten Quo-Stampfern weiter. "Againagainagainagainag ... downdown deeper down!" Das sind die A-Klasse Block-Buster, die halsbrecherischen Gitarrenriffs, die echten Knaller, die nostalgischen Erinnerungen an Partys und Feten aus der Jugendzeit. Boogie-Rock der härteren Art, immer mit einer guten Melodie und einem einprägsamen Refrain versehen, Status Quo pur zum Abtanzen und Mitsingen. Francis Rossi (er und Rick Parfitt sind die letzten der Urbesetzung) kündigt dann einen Song ohne Bass an: Vier Gitarren und ein bisschen Percussion. Rhino wechselt dafür seinen Bass gegen eine Gitarre, auf der er ein unglaubliches Solo spielt und Andrew Bown tauscht sein Keybooard mit einer Halbakustischen. Es gibt "Gerdundula", einen Song aus den frühern 70ern. Anders. Besonders. Mitreißend. Der absolute Höhepunkt des Abends und einfach genial. Es geht um Gerd und Ulla, zwei Deutsche, die gar nichts dafür können und trotzdem an diesem Wahnsinns-Lied schuld sind. Francis erzählte das, doch seine Ansage dürften nicht alle verstanden haben weil er sein Englisch nicht den deutschen Ohren anpasste. Dann kommt "Big Fat Mama", von Rick Parfitt gesungen. Dieser Song vereinigt alle Quo-Merkmale der damaligen Ära: Gute Melodie, brachialer Rhythmus, langsamer Mittelteil und zum Ende hin wieder das Einsetzen der so typischen Rhythmusgitarre. Dann das Finale-Furioso: "Roll Over Lay Down", "Whatever you want" und "Rockin' all over the world". Die Fans vor der Bühne sind eine einzige hüpfende Menge, alle Hände sind in der Luft. Der Sound ist klar und laut, die Lichtshow nicht überdimensioniert, aber schön. Status Quo scheinen mit zunehmendem Alter immer agiler und fitter werden. Sie rocken nach 40 Jahren immer noch wie neu. Schade ist nur, dass nicht wenigstens ein paar der wirklichen Klassiker aus den Anfängen den Weg in die Setliste gefunden haben, wie "Pictures of Matchstick Man" oder "Down the Dustpipe". Mit drei Zugaben, als letztes natürlich "Bye bye Johnny" verabschiedet sich die Band. Zurück