Pressebericht Dresden 27.09.2005

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Status Quo: Die Party ist noch immer nicht vorbei

Sie haben zwar eben erst ein neues Album veröffentlicht, bei ihrem Konzert am Dienstag in Dresden setzen Status Quo dennoch mehr auf Altbewährtes: stampfenden Boogie-Rock und laute Gitarren. "Die Party ist noch immer nicht vorbei", singen sie und meinen es auch so. Unbarmherzig schlägt er zu, der Boogie-Hammer. Den Schalter umgelegt, Guitar On und "Sweet Caroline" / "Something 'Bout You Baby I Like" / "The Wanderer" zerfetzen die Luft im Schlachthof. Keine Pause, keine Zeit für Besinnung. Rock pur. Zeitlos und laut.

Die fünf können mit einfach gestrickten Songs die Fans restlos und von Anfang an begeistern. Sanges-Chöre aus dem Saal erschüttern die Luft schon bei dem von Leadgitarrist Rick gesungenen "Rain". "The Oriental" mit dem stampfenden Rhythmus setzt noch einen drauf. Und als wäre das nicht schon der Peak, lässt Keyboarder Andy Bown seine Tasten Tasten sein und greift zur Gitarre, um an der Seite von Rick Parfitt und Francis Rossi an den ersten beiden Gitarren, einem wahnsinnig energiegeladenen Rhino Edwards am Bass, "Creepin' Up On You" zu intonieren und damit eine tönende Orgie für die Ohren einzuleiten. Eine kraftvoll reinigende rockmusikalische Spülung für die Gehörgänge. Status Quo können aus einem riesigen Fundus an Hits schöpfen, da verwundert es kaum, dass viele davon in zwei Medleys verpackt daherkommen, nur um das Pensum in 100 Konzert-Minuten halbwegs zu schaffen. Ausschnitte aus "Wild Side Of Life", "Rolling Home" oder "Again And Again" lassen die Stimmung überkochen. Das stampfende Durchhaltevermögen der Boogie-Gitarren zeigt Wirkung auf das Publikum. Die Leute können gar nicht anders, als mitzumachen.

Nach 80 Minuten ist zunächst alles vorbei. Natürlich lässt sich eine Rock'n'Roll-Combo vom Schlage Status Quo gern ein wenig feiern, bevor sie wieder auf die Bühne zurückkehrt. Doch dann noch einmal ein hammerhartes Medley aus "What You're Proposin'", "Dear John" und anderen, bevor "Rock'n'Roll Music" und "Bye Bye Johnny" den Abend endgültig ausklingen lassen. Niemand dürfte hier enttäuscht worden sein. Wie gut, dass sich einige Dinge wohl nie ändern werden. Status Quo gehört dazu. Und so werden sie noch wei-Dtere 40 Jahre weiterziehen durch die Welt, immer auf ihrer Mission, den zeitlosen Boogie Rock in jeden Winkel der Hemisphäre zu tragen.

Andreas Weihs