Pressebericht - Calw 31.05.2003

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Mit Riff von Null auf Hundert

Die Band "Status Quo" verwandelt Calwer Marktplatz in den größten Partysaal der Region Calw. Zwei Akkorde, ein Riff und die Erinnerungen sind da. Erinnerungen an wilde Partys, an die wilde Jugend, in der man mit "Quo" um die Welt rockte. Doch Augen und Ohren auf: Es ist Wirklichkeit. Die Rock n'Roller von "Status Quo" stehen leibhaftig auf der Bühne in Calw und verwandeln den Marktplatz für 90 Minuten in einen riesigen Partysaal.

Sekunden genügen und die Altrocker um Francis Rossi und Rick Parfitt haben ihr Publikum eingefangen. Und sie lassen es nicht wieder los.

Eineinhalb Stunden lang. Hüften kreisen, Beine wippen, Köpfe werden geschüttelt, Arme im Takt in die Höhe gereckt. Dem unverwechselbaren Beat von "Status Quo" kann sich auf dem voll besetzten Calwer Marktplatz kaum einer entziehen. Kein 50-jähriger Geschäftsmann in Nadelstreifen, keine langmähnige Lady in Lederhosen, kein kleines Mädchen, das mit weit aufgerissenen Augen und hochgereckten Armen die Gesten der Großen begeistert kopiert, ja selbst an den Fenstern der Häuser am Marktplatz feiern die Headbanger fröhliche Urständ.

Seit über 30 Jahren rocken "Status Quo" über die Bühnen der Welt mit ihrem einfachen, aber unverwechselbaren Sound. Hohn und Spott wurden bisweilen über die einfach gestrickte Musik der Briten ausgekippt, aber ihre Num- mern funktionieren eben.

Das ist auch auf dem Marktplatz schnell klar. Selbst Schwächephasen im Programm überbrückt der typische "Quo"-Rhythmus mühelos. Die Dramaturgie passt. Hier und da ein bekannter Appetitanreger und dann die großen Kracher am Ende.

Die Band versteht es, ihr Publikum nicht von der musikalischen Leine zu lassen. Spätestens bei "Whatever you want" tobt der Platz endgültig.

Professionalität an allen Ecken und Enden, handwerklich perfekt und doch bleibt ein fader Beigeschmack. Zu reibungslos läuft das Programm ab, zu kurz die Zugaben, zu selten nimmt die Band Kontakt mit dem Publikum auf - was so gesehen vielleicht auch kein Schaden ist, da man Sänger Francis Rossi mit seinem starken Akzent ohnehin nicht verstehen kann. Doch das Publikum lässt sich in seinen Erinnerungen an die wilde Zeit der Jugend nicht stören und singt es laut in die Calwer Nacht: "And I like it, I like it, I lalala like it". Stimmt. Von Sebastian Bernklau