Pressebericht Aalen (04.10.2005)

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Status Quo - The Party ain't over yet

Die Legende lebt und rockt

Dutzende Hits, knappe 40 Jahre Rockgeschichte: Status Quo waren und sind eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Bands aller Zeiten. Und sie sind noch lange nicht "tot". Das zeigten sie jetzt in der Greuthalle mit Rock vom Feinsten, der für drei Stunden die guten alten Zeiten wiederaufleben ließ.

AALEN Überpünktlich startete vor über 2000 Menschen die Band Morris mit dem Vorprogramm. Mehr als überraschend gut war die Qualität der Band, die mit ihrem geradlinigen Power-Pop und dem jugendhaftigen Humor das Publikum in die richtige Stimmung brachte. Wayne Morris, der sich und seine Band mit der Botschaft "Wir sind Morris", auf einem Zettel geschrieben, vorstellte, belebte dabei immer wieder das Spiel mit schönen Soli und einem Lächeln im Gesicht. Relativ kurz spielten Morris, nach einem halben Dutzend Lieder baten sie mit "Leave a little light on" ihren Auftritt nicht zu vergessen.

Was allerdings sehr schwer war, denn dafür sorgte schon alleine der bombastische Anfang von Status Quo: Die Bühne wurde erweitert, riesige Verstärker wurden ausgepackt und aus der Dunkelheit tauchten fünf Männer auf, unbewegt da stehend wie Mumien: Urgesteine des Rock und ihre jüngeren Partner, alle adrett gekleidet mit weißen Turnschuhen. Dafür im Herzen wild und unbändig wie eh und je.

"Caroline" als Opener, danach teilweise im Medley oder einzeln nur Klassiker der Band, durchweg Hits, Ohrwürmer, teilweise vier Gitarren gleichzeitig, ein Wahnsinnslärm. Was aber sollte man anderes erwarten von einer Band, die so viele Top Singles hat, dass sie mehrere Konzerte damit füllen könnte? Und doch schienen sie nicht gelangweilt, man spürte, wie ehrlich ihnen das Anliegen ist, nach knapp 40 Jahren noch auf der Bühne zu stehen.

Francis Rossi zog abgeklärt mit Pokerface ein Soli nach dem anderen herunter, passte seine Gestik perfekt an. Rick Parfitt, der typischerweise ein T-Shirt mit der Aufschrift "Rocker" trug, sang rau mit jugendhaftem Elan - beide lebende Legenden.

"45 100 times", "Marguerita Time", "Rockin' all over the world", "Whatever you want" und wie sie alle heißen, ausgezeichnet durch fast durchgängige Beat, Ohwurm- und Tinnitus Garantie" auch Frances Rossi schluckte Tabletten während des Konzerts. Man merkt eben doch sein Alter ...

Dagegen im Publikum Menschen von 15 bis 60, wobei die ältere Generation klar im Vorteil war beim Mitsingen der Texte. Aber ob grau oder braun, es war egal, an diesem Abend waren alle im besten Alter. Wie es sich für vornehme Briten gehört, gab es mindestens eine Zugabe: "Rock'n Roll Music" im Medley mit Johnny, be good.

(stu)