(Bericht von Uwe Niewiadomski, vielen Dank.)
München, Tollwood 24.06.2005
Wie jeden bekannt ist wurden die Konzerte in Kempten und Leipzig abgesagt. Woran lag’s? Es lag am Münchner Konzert vom Vortag .Eines vorab: das Konzert in München war klasse – sowohl Quo als auch das Publikum waren super drauf und gaben alles. Das Publikum ging im weit gefüllten Zelt von Anfang an mit und bei Oriental, Gerdundula, Whatever you want und Rockin’ all over the world ging die Post immer mehr ab – es gab kein Halten mehr, der Geräuschpegel erreichte seinen Höhepunkt.
Aber es gab auch ein riesiges Problem: die unerträgliche Hitze im Zelt. Man konnte sie im Publikum kaum ertragen und auf der Bühne muß es noch viel schlimmer gewesen sein. So etwas habe ich noch nie bei einem Konzert erlebt – einfach unerträglich! Zahlreiche Besucher mussten bereits nach einer Stunde das Zelt verlassen und das Konzert vom Ausgangsbereich verfolgen. Das Sauna-Zelt von Weilburg zwei Tage zuvor kann man im Vergleich zu den Temperaturen im Münchner Zelt als „Kühlschrank“ bezeichnen.Viele Besucher hatten mit der Hitze zu kämpfen und Quo ging es ebenso. Rhino’s Haare waren innerhalb kürzester Zeit durchnässt, Francis hatte auch seine Probleme (ab Down down ließ er desöfteren einmal eine Zeile aus) und Rick ließ sich immer häufiger in den kurzen Pausen zwischen den Songs etwas in den Mund stecken.
Dennoch nahm das Konzert bis nach RAOTW seinen normalen Verlauf, doch dann wurde
das erstklassige Münchner Publikum vor die Tatsache gestellt, dass nach RAOTW Schluß war – niemand wollte dass dieses Hammer-Konzert so endete, zu groß war die Begeisterung gewesen.
Jeder Quo-Fan, der in München dabei war, hat sicherlich im nachhinein für die Maßnahme auf die Zugabe zu verzichten Verständnis, denn die Hitze war die Hölle. Es war sicherlich eine unumgängliche Maßnahme, ansonsten wären Quo noch einmal auf die Bühne gekommen. Es ging einfach nicht mehr!
Der Fehler der jedoch gemacht wurde lag darin, dass die Crew oder das Management oder wer auch immer nach RAOTW hilflos rumstanden und niemand dem Publikum etwas gesagt hatte – jeder rechnete mit der Zugabe. Die Lichter gingen an und niemand wusste was wirklich los war. Nach einigen Minuten drückte man einer Dame das Mikro in die Hand und diese verkündete, dass das Konzert aus medizinischen Gründen abgebrochen werden müsse! Das Publikum war natürlich sehr enttäuscht und reagierte dementsprechend!
Einen Tag später habe ich dann Rhino vor dem Hotel in Kempten getroffen und er hat mir erklärt, dass in München wirklich nichts mehr ging und Quo die folgenden Auftritte in Kempten und Leipzig nicht gefährden wollten – deshalb keine Zugabe. Gegen 12.00 Uhr ging man noch davon aus, dass die nächsten Konzerte stattfinden werden, mit dem Bühnenaufbau wurde bereits begonnen. Nachdem Rick aber einige Stunden später von einem Arzt untersucht wurde, kam die Absage. Es war ihm unmöglich aufzutreten – hoher Flüssigkeitsverlust oder ähnliches. Im Gegensatz zu Francis und Rhino trinkt Rick ja während eines Konzert nichts.
Und alle Fans die mit vor Ort in Kempten waren - zum Teil aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden - angereist waren sich einig: es war die einzige und vernünftige Entscheidung die Konzerte zu verlegen, denn die Gesundheit geht einfach vor. Und wer Rick kennt weiß, dass er niemals abgesagt hätte, wenn es irgendwie gegangen wäre!
In diesem Sinne: alles gute Rick und „keep on rocking“.