(von Uwe Niewiadomski - vielen Dank)
Teisnach 13.6. "Gerdundula oder wer spielt mit meiner Gitarre" (Foto von Bertold; vielen Dank)
„Teisnach – Extraklasse!“
So, und nur so kann man diesen gig beschreiben. Woran lag es? Quo gaben 150% und die Fans 200%. Oder war es umgekehrt? Quo gaben 200% und die Fans 150%?
Dazu ein perfektes set-list, womit Quo die gekommenen Zuschauer schier zum ausrastet brachten.
Doch der Reihe nach:
Teisnach, ein kleiner Ort im Bayerischen Wald. Quo im Festzelt. Weitere hochkarätige Konzerte in Bayern (Metallica im Münchner Olympiastadion und Herbert Grönemeyer in Würzburg), verbunden mit Fußball-Europameisterschaft und Formel1. Eigentlich konnte man davon ausgehen, dass die Zuschauerresonanz in Teisnach nicht groß sein würde. Weit gefehlt, es kam völlig anders!
Nachdem angabegemäß im Vorverkauf bereits mehr als 2.500 Karten für das Quo-Konzert verkauft wurden war es nicht überraschend, dass das 3.000 Zuschauer fassende Festzelt nahezu gefüllt war. Bereits 3 Stunden vor Konzertbeginn konnte man erahnen, dass das Zuschauerinteresse sehr groß ist. Und keiner der gekommen war brauchte dies zu ;bereuen im Gegenteil: jeder einzelne sorgte mit dafür, dass es ein unvergesslicher Abend wurde.
In den letzten 20 Jahren habe ich selten einen Quo-Gig erlebt bei dem die Stimmung so gut war und der Funke auf die Band so übergesprungen ist, dass diese vor Spielfreude nur so sprühte!
Um 19.30 Uhr betrat Gary Howard die Bühne und lieferte einen ruhigen 35-minütigen Auftritt ab. Meines Erachtens wäre er der richtige Mann zur Unterhaltung in einer kleinen Kneipe oder im örtlichen pub. Im Vorprogramm von Quo wäre eine rockigere Band sicher besser geeignet. Dennoch hat sein Auftritt dem Publikum gefallen.
Nach einer Umbauphase von 30 Minuten ging es um 20.35 Uhr endlich los: Quo on stage und die Begeisterung nahm vom Anfang bis zum letzten Song ihren Lauf. Caroline, Something about you baby I like und Break the rules machten den Auftakt, danach 4500 times, Rain und Hold you back.
Anschließend folgten die bekannten 4 Songs vom Heavy traffic-Album und auch bei diesen Songs gingen die Fans gewaltig mit. Bei vielen Konzertberichten ist ja zu lesen, dass es bei diesen Songs immer etwas ruhiger im Publikum wird, in Teisnach war dies nicht der Fall. Bei „The Oriental“ merkte man Francis und Rick an, dass sie von dem Mitklatschen der Fans mehr als beeindruckt waren. Klasse! The Oriental gehört einfach ins Programm, Wahnsinn.
Mystery medley und dann etwas zum ausruhen mit Living on an island. Dann einer der weiteren Höhepunkte des Abends:Gerdundula in der „Ultra-ultra-Maxi-Version“. Dieser Song schien überhaupt kein Ende zu nehmen. Rossi griff in Rhinos Gitarre, Rhino in Rossis, Andy versucht eine Fliege mit seiner Gitarre zu erschlagen – Spaß und gute Laune pur.
Bei Little lady ging dann die Post voll ab – unglaublich wie gut dieser Song live ist, ich hatte ihn zuletzt auf der Under the influence-Tour gehört. Weiter ging’s mit dem grandiosen Roll over lay down und dann geschah das unglaubliche. Down down wurde vom Anfang bis zum Schluß mitgeklatscht. Ist eine Steigerung noch möglich? Ja. Whatever you want wurde nicht nur vom Anfang bis zum Schluß mitgeklatscht, es wurde auch noch geschrien was das Zeug hielt, die Fans waren nicht mehr zu halten. Und das ganze wurde nochmals gesteigert: bei Rockin’all over the world wurde das ganze Lied über geklatscht, gesungen und gesprungen, nun rasteten alle aus.
Lautstark wurden Quo verabschiedet und die Zugabe gefordert. Paper plane, Burning bridges, Rock’n’roll music, Oh Carol und eine Kurzversion von Bye bye Johnny brachten das Fass dann zum überlaufen. Nach 105 Minuten ging ein denkwürdiges und grandioses Konzert zu Ende. Unter Beifallstürmen und Lärm ohne Ende verließen Quo die Bühne und Rossi hielt sich die Ohren zu um zu signalisieren: so ein rasendes Publikum habe ich schon lange nicht mehr erlebt.
Mit diesem Konzert haben Quo sicherlich viele, viele neue Fans gewonnen. Dies jedoch zurecht: alle 5 waren super drauf, noch nie habe ich ein Quo-Konzert gesehen wo soviel auf der Bühne gelacht wurde. Die Band kam einfach sympathisch rüber und die Fans haben dies auch honoriert. Auf nach München. Bleibt abzuwarten ob die Weltstadt München dem kleinen Teisnach das Wasser reichen kann!