Konzertbericht Nordhausen 01.06.03

(Bericht vom Christian Dicken, August-Bebel-Str. 29, 99706 Sondershaussen, vielen Dank !!!)

Hallo Quo Fans, nachdem ich SQ dieses Jahr erst drei Mal erlebt habe, EF, BS und jetzt NDH, habe ich mich entschlossen, auch mal einen Konzertbericht zu verfassen. Eigentlich kann man einen solchen Bericht in zwei Fassungen schreiben: eine kurze Version und eine lange. Die kurze geht so:

Rock, Rock, Rock, Stampf, Stampf, Stampf, Rock, Rock, Schwitz, Stampf, Rock, Schwitz, Schwitz, La-la-la-like-it, Rock, Schwitz, Stampf, Schwitz, Rock, Bye-bye Jhonny B. Goode! Ächz!

Zugegeben, dies ist "etwas" vereinfacht dargestellt, aber letztlich ist es das, worum es bei Quo geht und es ist das, was wir alle wollen und wovon wir nicht genug bekommen können. Oder?

Nachdem ich Quo das erste Mal dieses Jahr in EF gesehen hatte und ich etwas enttäuscht war (das Publikum war ziemlich lahm und deshalb hatte die Band wohl auch keine große Lust) war ich in BS überrascht von den vielen Leuten und der guten Stimmung.

In NDH hatten Who´s that girl wie immer gut vorgeheizt. Den Gitarristen (die junge Ausgabe von Brian May) und die Sängerin kann man nur loben. Die Frau hat wirklich Stimme, Drive und Präsenz und muß sich auch bei Tina Turner Songs nicht verstecken. Shine on! Die Halle war klein und nur ca 700 Leute vor Ort, so daß jeder genug Platz für seine Luftgitarre hatte. Wie immer pünktlich um 21.00 kam die Band ins "Büro" und ging unverzüglich an die Arbeit. Noch hell oder schon dunkel, viel Volk oder wenig und wo auch immer auf diesem Planeten, egal, 21.00 Uhr ist Dienstbeginn. Profis eben. Das erste Wort hatte wie immer Rick mit dem Intro von "Caroline" und ab ging die Post.

Rossi spielte natürlich das alte "tu-so-als-ob-du-ein-paar-alte-Freunde-im-Publikum-begrüßt-Spiel" und fand wohl tatsächlich bekannte Gesichter. Später bedankte er sich, daß ihm ein weiblicher Fan, die wohl schon "400 Shows" gesehen haben müsse, bei einem Songtext ausgeholfen habe. Nach der hälfte des Sets (Big fat Mama) wurden im Publikum die ersten Überlegungen angestellt, sich ebenfalls freiwillig ein paar Bypässe legen zu lassen um genauso fit zu sein wie Rick Parfitt. Außerdem gibt es Gerüchte, daß nach seinem Tod (hoffentlich noch lange hin!) sein rechter Arm extra beerdigt werden soll. Macht echt immer wieder Spaß dem Meister der Rhythmusgitarre zuzuschauen. Rhino (gibt es eigentlich auch Hemden mit Ärmeln in seiner Größe?) flirtete wie immer mit den Damen in der ersten Reihe, wobei man sich manchmal fragt (besonders in EF) ob er durch die zugeschwollenen Augen wirklich noch etwas erkenn kann. Mach langsam, Rhino! Du bist auch schon 50. Seine grauhaarige Eminenz Andy sitzt hinter den Keyboards und beobachtet die Fans mit teilweise gerunzelter Stirn wie ein Lehrer hinter seinem Pult als könne er nicht glauben, daß ein Haufen mittelalter Fans unter guter Anleitung es ordentlich rocken läßt. Solide wie immer im Hintergrund Matt. Guter Drummer eben. Die Fans und die Band waren in NDH echt gut drauf was sich auch daran zeigte, daß bei Gerdundula Rossi, Rhino und Andy kurz aufhörten zu spielen und Rick den Rhythmus alleine weiter hielt. In der Pause zwischen Set und Zugabe sangen die Fans noch eine ganze Weile alleine den Refrain von Rockin`all over the world, was ich so auch zum ersten Mal erlebt habe. Aber ich habe ja auch erst ca. 10 Shows gesehen. Also Leute: in Zukunft...... Leider wurde viel zu früh Bye, bye Jhonny angestimmt, aber Dienstschluß ist eben wie immer nach 1 1/2 Stunden und Rick gab zu verstehen, daß er jetzt dringend schlafen müsse. (Mit wem?) Okay, auch ich (46) war nach 1 1/2 Stunden total verschwitzt und heiser aber voll zufrieden. Es gibt einen alten Bob Seger song "Rock ´n´Roll never forgets" der alles auf den Punkt bringt. Also Leute, egal wie alt ihr seid: Rock ´n´Roll vergißt nie!

Bis zum nächsten Konzert in alter Frische!